So verhält sich Arthos (Eindrücke einer Gassigeherin)
Seit drei Monaten gehe ich mit dem Malinois Arthos, der sich im Tierheim München Riem befindet, spazieren.
Er wurde laut Aussagen der Betreuer im Tierheim von seinem Besitzer in einer Flugbox gehalten, da er sich dominant verhielt. Die Unstimmigkeit muss sich dann zugespitzt haben, denn an Arthos Zwingertüre steht „Abgabegrund: Bissigkeit“.
Ich habe keine Rasseerfahrung mit Belgiern, selbst besitze ich eine gutmütige deutsche Schäferhündin, und komme während meiner Spaziergänge (wenngleich ich sicherlich Fehler begehe), konfliktfrei mit ihm zurecht.
Unser erster Weg führt zum Freigelände, in das der arbeits- und bewegungsfreudige Malinois mit großer Willenskraft strebt. Hier wird bis zur Erschöpfung mit Tennisbällen gespielt. Zuerst verwendete ich zwei Bälle, weil er sich weigerte, mir seinen Ball auszuhändigen. Nach einiger Zeit ließ er seinen Ball auf das Kommando „aus“ auf den Boden fallen; inzwischen hat er gelernt, ihn mir in die Hand zu geben. Beim Ballspielen ist der temperamentvolle Rüde so richtig glücklich.
Auf dem Agility-Parcour zeigt er ebenso Intelligenz, Interesse und Geschick.
Beim nachfolgenden Spazierengehen befolgt das Tier meine Anweisungen freudig. An der langen Leine läuft der Hund zurück, wenn ich nach ihm rufe. In keinem Fall weigerte er sich hierbei oder zeigte Bestrebungen, mich zu dominieren. Streicheln lässt er sich von Kopf bis Schwanz, und er vermittelt mir den Eindruck, dass er es genießt.
Beim Füttern wird schön Sitz gemacht. Das exakte Fußgehen klappt noch nicht fehlerlos.
Artgenossen gegenüber zeigt sich der Rüde eher wenig interessiert, kommen freilaufende Hunde freundlich auf ihn zu, lässt er sich problemlos beschnuppern; wird er von Vierbeinern angestänkert, gibt mein Begleiter unerschrocken Contra. Auf Geräusche (Verkehrsmittel, Menschenansammlung, Schüsse) reagiert er gelassen
Manchmal will der beschriebene belgische Schäferhund Kontakt zu Mitbürgern aufnehmen, was ich verweigere, denn er knurrte einen Herrn, der ihn in meiner Gegenwart streichelte, leise an. Wenn ich mit Menschen rede, macht er jedoch ruhig Sitz.
Frau Dr. Manheim, die Trainerin des Hundes, die sich auch dafür ausspricht, dass er möglichst bald rassegerecht unterkommt, berichtete, dass er während einer Übung mit gesträubten Haaren auf einen Jungen zusteuerte.
Beim Zurückbringen in das Tierheim versucht der Rüde vor dem Eingangstürchen abzudrehen. Zuweilen knurrt er leicht, wenn er wieder eingesperrt wird.
Hinter Gitter präsentiert sich der Hund den Besuchern hysterisch, durch lautes Bellen, hochspringen und wildes Drehen arbeitet er sich auf bis zur Erschöpfung, auch sein Atem ist hektisch. Gehe ich vor sein Abteil wird er sofort ruhig und bringt Spielsachen
Dies sind meine Eindrücke. Ich hoffe, ein klares Bild vermittelt zu haben und stehe für Fragen gerne zur Verfügung. ( 089/422535,
christa.schossee@t-online.de )
Es liegt mir sehr am Herzen, dass das Tier bald bestmöglich unterkommt.
Christa Schossee
Anmerkung : Mein Eindruck ist, dass hier ein wunderbarer und liebenswerter Belgischer Schäferhund in die falschen Hände geraten ist. Arthos wurde im Grunde seines Wesens mißverstanden und hat einen großen Vertrauensbruch erlitten. Dieser Hund braucht meines Erachtens lediglich einen "Belgiermenschen" . . . . . . . und alles ist gut.
Nach vielen Gesprächen mit Frau Schossee, der äußerst einfühlsamen "Gassigeherin", ist mir Arthos sehr ans Herz gewachsen und ich würde mich unendlich über die Möglichkeit zu einem Neubeginn im Leben von Arthos freuen. Bitte helfen Sie mit, das Schicksal dieses bedauernswerten Knaben weiter bekannt zu machen, damit sich möglichst bald ein geeigneter Partner für Arthos findet und dieser so unglücklich gestrandete Malinois endlich zur Ruhe kommt..
Vielen Dank und liebe Grüße
Canero