Halli hallo,
hier nun endlich der versprochene Bericht. Zuerst aber ein paar Bilder:
Während eines Spaziergangs als Lennox (sein ursprünglicher Rufname, nix
da von wegen "Noxi") noch in der Vermittlungsstation war.
Von links nach rechts: Lotta, Lennox, Barkley

Ca. 10 Minuten nachdem er endlich bei uns eingezogen ist

Und ab geht die Post

- Wir kennen Lennox bereits seit Welpe. Er ist ein Halbbruder von
meinem Barkley. Leider ist in der Familie einiges schief gegangen. Er
wurde von den Kindern nicht so behandelt wie es sich gehört und hatte
letztendlich keine andere Möglichkeit mehr, als mit seinen Zähnen zu
sagen: Nein, das will ich nicht.
- Nach dem letzten Vorfall, als die Entscheidung der Vorbesitzer fiel, der
Hund muss weg, wollten Kay und ich ihn spontan als Pflegestelle
nehmen. Wir für uns hatten natürlich im Hinterkopf, ihn auch fest zu
behalten, wenn es mit unseren anderen 3en klappt. Das haben wir aber
zu diesem Zeitpunkt keinem erzählt. Die Vorbesitzer wollten jedoch,
dass Lennox in diese Tierarztpraxis kommt, damit verhaltenstechnisch
mit ihm gearbeitet wird und er dann von dort aus gut weitervermittelt
wird.
- Die Vorbesitzer haben auch der Praxis gegenüber davon gesprochen,
dass da Interessenten wären, sie aber nicht wollten, dass er dort nur
als Pflegestelle hinkommt.
- Die in der Praxis haben jedoch verstanden, dass er auf keinen Fall zu
"diesen Leuten aus dem gleichen Hundeverein" kommen soll.
- Es verging, glaube ich, etwas über 1 Woche, Kay und ich hatten uns
schon damit abgefunden, da entdeckten wir ihn im Forum unter
Belgier in Not.
- Hä? Na, die haben ja flott an seinem Verhalten gearbeitet.
- Kay hat dann einfach da angerufen und einen Vorstellungstermin
vereinbart.
- Wir dann hin und haben auch von der Leber weg erzählt, dass wir den
Hund bereits lange kennen und im gleichen Hundeverein wie die
Vorbesitzer sind.
- Da läuteten wohl schon bei denen die Alarmglocken. Wir wussten ja
bis dahin noch von nichts. Wir haben auf einer Wiese alle unsere Hunde
zusammen gelassen und es ging prima. Wir waren begeistert. Die beiden
Rüden sind nur ganz kurz zusammengerasselt und gut war.
- Es wurde ein neuer Termin zum gemeinsamen Gassi gehen vereinbart.
Ich blöde Kuh habe gedacht: Das ist doch super, das ist doch auch
gleich eine Tierarztpraxis und unsere Lotta und unsere alte DSH-Hündin
Sheila waren dran mit der Impfung der Viruserkrankungen.
- Wir also hin und vor dem Spaziergang schnell mal impfen lassen.
Pustekuchen. Es entfachte eine heiße Diskussion über Impfungen. Wir
wollten noch keine Tollwutimpfung machen lassen, da der Schutz
(lt. Hersteller 3 Jahre) noch gültig war.
- Lt. dieser Praxis müsse alles immer jedes Jahr geimpft werden und
Impfungen sind für unsere Hunde auch überhaupt nicht schädlich.
- Kay musste also unterschreiben, dass er über Impfungen aufgeklärt
wurde aber trotzdem auf die Imfpung der Tollwut verzichtet hat.
- Unsere Hunde mussten dann zur Impfung der Viruserkrankungen auf
den Tisch (kenne ich von meiner TÄ gar nicht, die kommt für so etwas
zu den Hunden runter). Hinzu kam, dass Kay seine Lotta nicht selbst
festhalten durfte. Das musste die Helferin übernehmen. Lotta hat am
ganzen Körper gezittert und stand auf den Krallen. Es war furchtbar.
Und Kay hatte mittlerweile Halsschlagadern wie Bockwürste.
- Dann unsere alte Sheila. Auch sie musste auf den Tisch. Meine Güte,
dieser Hund ist 12 Jahre alt und hat schwerste HD und Arthrose. Tut
das Not? Dann hat sich die TÄ auch noch negativ über den
Gesundheitszustand von Sheila geäußert. Sie wäre viel zu dünn und hat
Schmerzen ohne Ende. Dieses könnte man ihr z.B. mit Akkupunktur
erleichtern. Bietet die Praxis natürlich an.
- Vor Jahren hat Sheila Goldakkupunktur bekommen, in
Zusammenarbeit mit einer Physiotherapeuthin. Kein Mensch hätte
damals gedacht, dass sie überhaupt mal so alt wird. Ja. Sie hat ihre
schlechten Tage und sie baut leider auch immer mehr ab. Sie ist
12 Jahre alt, da läuft sie nicht mehr wie ein junger Hund. Und da sagt
doch diese TÄ glatt zu uns: "Also wenn das mein Hund wäre, ich würde
mich schämen".
- Die nächste Diskussion gab es über das Barfen. Frei nach dem Motto,
Barfen wäre das allerletzte und spätestens nach 4 Jahren haben die
Hunde Mangelerscheinungen.
- Also alles echt super gelaufen. Wir sind dann zwar noch mit Lennox
Gassi gewesen, haben aber schon ein merkwürdiges Gefühl gehabt. Wir
wollten vor dem Spaziergang die Hunde frei auf der Wiese zusammen
lassen, dieses ging aber nicht, da Lotta und Sheila nicht mehr auf das
Gelände durften, sie hatten ja schließlich keinen Impfschutz gegen
Tollwut.
Trotzdem wurde ein neuer Termin vereinbart.
- Wir kamen hin und uns wurde gesagt, wir würden Lennox nicht
bekommen, da das Gesamtpaket nicht stimmen würde. Die TÄ war zu
keiner weiteren Erklärung bereit. Mein sonst so ruhiger Kay ist fast
ausgeflippt. Ich konnte ihn mit Blicken kaum bremsen.
- Wir also total entsetzt, wütend und enttäuscht wieder abgezogen.
Ohne, dass wir Lennox sehen durften.
- Dann haben wir hin und her überlegt, woran es liegen könnte. Klar, an
den Impfungen und dem Barfen. Vielleicht auch, unsere "nicht vorhandene Fürsorge" bzgl. Sheila. Und wahrscheinlich noch an der
fehlenden Chemie zwischen uns und TÄ. Aber ist das ein Grund, einen
Hund weiterhin eingesperrt in einem Zwinger zu lassen?
- An dieser Stelle habe ich natürlich Menschen kontaktiert und um Rat
befragt. Alle haben mit überlegt, was man da tun kann. Wir haben
überlegt, ob man da evtl. über das Vorkaufsrecht des Züchters etwas
machen kann oder aber ein anderer Lennox holt und ihn dann an uns
weitergibt. Es war schwer.
- Wir haben dann einen anderen Weg gewählt und haben unsere eigene
TÄ gebeten dort anzurufen und für uns Leumund zu sein. Das hat sie
auch gemacht und wir sollten uns doch wieder bei der Praxis melden.
- Das haben wir getan und es gab wieder mal einen Vorstellungstermin.
- Dort ist dann das Missverständnis geklärt worden bzgl. der Vorbesitzer.
Die Praxis hat dann nochmals die Vorbesitzer angerufen und diese haben
erklärt, dass sie nur nicht so gerne wollten, dass er zu uns als
Pflegestelle kommt. Ein Endplatz bei uns wäre super.
Als I-Tüpfelchen kam dann noch die Impfgeschichte und das Barfen
hinzu.
- Hätte man das nicht alles etwas früher klären können? Wir erführen
dann, dass Lennox zwischenzeitlich kastriert wurde. Na super. Wir
hatten so sehr auf einen endgültige Übernahme gehofft, da Kay Urlaub
hatte. Einen Hund mit Trichter in eine bestehende Hundegruppe
einzuführen ist aber denkbar schlecht. Also war wieder mal warten
angesagt.
- Wir sind dann aber immer alle 2-3 Tage hingefahren, um mit ihm
Gassi zu gehen. Ach ja, er wurde auch noch im Zwinger von einer
Hündin gebissen. Fettes Loch an der Seite und Nase total zerkratzt.
- Die Fäden konnten auch nicht termingerecht gezogen werden, da
Lennox dort versehentlich längere Zeit unbeaufsichtigt ohne seinen
Trichter war. So hatte sich seine Wunde schön entzündet.
- Tolle Praxis, ne?
- Der Termin der freien Tage war verstrichen. Wir können nicht
zur Arbeit gehen und 3 Hunde plus einen Neuen einfach so alleine im
Haus lassen.
- Dann aber endlich war er da der Tag. Letzten Donnerstag konnten
wir ihn endlich zu uns holen.
- Kay hat 3 Wochen Urlaub, geht 4 Tage arbeiten und dann haben wir
noch zusammen 3 Wochen Urlaub. Perfekt!
- Die ersten beiden Tage liefen super. Dann wurde die Gruppe neu
gemischt. Lennox war "angekommen" und hat Sicherheit gehabt. Er
hat meinem Barkley gezeigt, dass er über ihm steht. Leider mit zwei
kleinen Löchern im Barkley-Bein.
- Jetzt sind wir dran und machen Lennox klar, dass es gar kein Problem
ist, wenn er über Barkley steht, er dieses aber gefälligst souverän
lösen soll.
- Klappt ganz gut und ich bin auch sehr zuversichtlich, dass wir bald
eine funktionierende Hundegruppe um uns haben. Bin natürlich
trotzdem für jeden Tipp dankbar. :-))
- So, genug gequasselt. Die Geschichte war eh schon sehr lang. Waren
aber auch viele Verstrickungen und Verwirrungen.
- Mit Happy End.
Gruß
Heidi Störtenbecker