
Rettung in letzter Minute

Nino mit Frauchen Iris (43) - die ist ganz stolz auf ihren Hund.
Foto: Weiser
Köln - Tierisches Glück
Kampfhund Nino rettet Frau (20)
Von HENDRIK PUSCH
Wenn der Kampfhund zum Lebensretter wird. Im Ehrenfelder Takupark lag eine junge Frau (20) halb tot im Gebüsch – und niemand hat es bemerkt. Bis auf den Staffordshire Nino (2).
Etliche Spaziergänger gingen an der verdeckten Stelle im Park vorbei. „Nino riss plötzlich aufgeregt an der Leine, er zog mich richtig zum Gebüsch hin“, erzählt Frauchen Iris K. (43) dem EXPRESS. Als die Hundehalterin die 20-Jährige erblickte, holte sie sofort Hilfe.
Es war Rettung in letzter Minute. Sanitäter fanden Tablettenschachteln, offenbar hatte die Frau versucht, sich das Leben zu nehmen. „Sie zuckte und röchelte, es sah überhaupt nicht gut aus“, berichtet Iris K. Im Krankenwagen wurde die 20-Jährige noch etwa eine Stunde stabilisiert, bis sie schließlich in die Klinik abtransportiert wurde.
Dass sie überlebte, verdankt sie dem Terrier Nino. „Es ist kurios“, erinnert sich Frauchen Iris, „nur zwei Minuten, bevor er die Dame fand, wurden wir von Mitarbeitern des Ordnungsamts kontrolliert.“ Denn die Stafford-Rasse fällt unter das neue Kampfhund-Gesetz.
Hinter Nino steckt eine ganz rührende Geschichte. Als Welpe, gerade mal fünf Wochen alt, wurde der Staffordshire mit sechs Geschwistern in der Merheimer Heide ausgesetzt – das war im Dezember 2006. Spaziergänger retteten die kleinen Kläffer vor dem Kältetod.
Iris K. holte Nino aus dem Tierheim Dellbrück, zog ihn mit ihrem Mann Klaus liebevoll auf. „Diese pauschale Einstufung zum Kampfhund ist nicht fair“, sagt sie, „es kommt immer auf die Erziehung an, welche Entwicklung ein Hund nimmt.“ Und die war bei Nino tadellos.
[12.07.2009]
Quelle
http://www.express.de/nachrichten/region/koeln/kampfhund-nino-rettet-frau-20_artikel_1246563060500.html